Es war kein geeignetes Objekt im Zug, wie Claudia befand, nachdem sie die erste Klasse abgesucht hatten und setzten sich in ein freies Abteil, in welchem ein Mittelplatz ab Avignon reserviert war.        
Claudia war in ein Businessjournal vertieft und Susette, die einen Fensterplatz belegt hatte spielte auf ihrem Smartphone.            
Erst jetzt, als Claudia ihr Handy ebenfalls aus der Koffertasche holen wollte, stellte sie fest, dass sie es wohl auf dem Wohnzimmertisch hatte liegen lassen.  
‘Wie konnte sie nun aber Pierre erreichen? Seine Nummer war auf dem Telefon gespeichert und nirgendwo sonst notiert. Was würde er denken, wenn er sie nicht anrufen konnte. Machte er sich Sorgen, die völlig unnötig wären?‘  
Sie beendete ihre Suche erst, als ein gut gekleideter Mittvierziger zustieg und nach einer freundlichen Begrüßung auf dem reservierten Sitz gegenüber den beiden Frauen Platz nahm.      
Claudia, die an der Türe saß, sah zu Susette kurz herüber und lächelte vielsagend.        
So, als würde sie nicht mit Claudia zusammen reisen und sei an irgendein Computerspiel gefesselt, bearbeitet Susette das Smartphone, hatte aber stattdessen die Kamera eingeschaltet, um auf dem Display sowohl Claudias, als auch die Aktivitäten des Mannes genau zu beobachten.       
                       
Claudia stellte etwas später das übergeschlagene Bein neben das andere und öffnete leicht ihre Schenkel.         
Sie hüstelte, um die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich zu lenken, der zwar vorgab die Tageszeitung zu lesen, seinen Blick jedoch häufig auf Susette richtete. Anscheinend interessierte er sich mehr für jüngere Frauen.  
Claudias gekünsteltes Husten zeigte jedoch seine Wirkung. Der Mann nahm schließlich Blickkontakt zu ihr auf.         
„Sie fahren auch nach Lyon“, wollte er wissen.  
„Nein, ich fahre nach Paris“, antwortete Claudia freundlich, schob ihren Rock ein wenig höher und die Beine noch ein wenig weiter auseinander. „Ich habe ein neues Engagement.“  
„Ach, sie sind beim Film!“       
„Nein, ich bin Tänzerin. Sieht man das meinen Beinen nicht an?“        
Der Mann schaute ihr direkt zwischen die Beine und stellte fest: „Damit kann man aber auch Darstellerin werden, oder noch andere Berufe ausüben!“          
Claudia verstand seine Anspielung. Er schien sie für eine Prostituierte zu halten. Entsprechend wechselte sie die Rolle und setzte sich neben ihn. Nicht zuletzt, um Susette die Videoaufnahme zu erleichtern. So konnte diese ihr Smartphone ausschließlich auf einen Punkt gerichtet halten und so tun als sei sie von einem Computerspiel gefesselt.                    

Claudia beugte ihr Gesicht zu dem Mann und flüsterte ihm zu: „Da hast du recht, ich mache es aber nur aus reinem Spaß und nicht für Geld. Willst du nicht mal anfassen, ich bin schon ganz feucht.“  
Der Mann ließ sich nicht zweimal auffordern und griff zwischen ihre Schenkel, wo er ihre Schamlippen teilte und einen Finger in die tatsächlich nasse Grotte steckte.   
Claudia wollte den Reißverschluss seiner Hose öffnen, als er mit dem Kopf auf Susette wies. „Und was ist mit der?“    
„Kenne ich nicht, aber ich glaube, die ist ein Handyjunkie. Die kriegen nichts mit, was um sie herum passiert“, flüsterte sie und machte sich weiter an dem Hosenschlitz zu schaffen.        
           
Susette glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Holte Claudia tatsächlich den Penis des Mannes aus seiner Hose und wichste ihn ein wenig, wobei sie sich von ihm fingern ließ?      
Sie musste sich eingestehen, dass sie den Schilderungen über die Bahnreisen ihrer Freundin damals keinen rechten Glauben schenken wollte, sich aber nun den Tatsachen gegenübersehend, eines Besseren belehren lassen.           
Gespannt beobachtete sie die weiteren Szenen. 
„Ich würde dich jetzt gerne ficken, aber wir sind gleich in Lyon“, flüsterte er Claudia ins Ohr.  „Schade, dass ich nicht mit nach Paris fahren kann. Ich würde dir schon zeigen, wo es richtig langgeht und es dir tüchtig besorgen. Aber ich werde hier von meiner Frau abgeholt.“     
„Wenn du mir deine Nummer gibst, können wir ja mal eine Nummer verabreden“, entgegnete Claudia, stopfte das Glied wieder in seine Hose und bat ihn um ein Taschentuch, um sich die Finger von seiner Geilheit abwischen zu können.   
Als der Mann seine Aktenmappe genommen hatte und bereits die Abteiltüre öffnete, sagte sie laut: „Schade, ich hätte dir gerne noch einen geblasen.“     
Susette sah ihn lachend an und er errötete als er schnell in Richtung Ausgang verschwand.      

„Du meine Güte, du kennst ja wirklich keine Hemmungen! Der hätte dich wirklich hier gefickt, obwohl ich im Abteil saß. So geil war der“, sagte Susette.      
„Aber der hat mich auch ganz schön angeheizt. Ich hätte fast einen Abgang gehabt, als er mich mit seinem Finger gevögelt hat. Aber weiter wäre ich nicht gegangen. Bin ich noch nie, das kannst du mir glauben!“          
„Das glaube ich jetzt aber wirklich nicht. Dieses Spiel mit dem Feuer kann doch nicht immer gut gehen. Entweder verlierst du, oder dein Mitspieler den Kopf und es kommt zum Äußersten!“
„Genau das ist es, was ich versuchte dir zu erklären. Du darfst nie das Heft des Handelns aus der Hand geben und in jeder Situation die Oberhand behalten. Und du darfst dich nicht von Gefühlen leiten lassen, egal wie stark sie sind!“           
„Ich glaube, das könnte ich nicht. Ich würde mich irgendwann gehen lassen.“   
„Und genau das musst du lernen. Sexualität bei einem Fremden wie ein Spiel betrachten, wogegen du bei einem vertrauten Menschen alle Hemmungen fallen lassen und dich voll hingeben kannst.“       
„Ich werde wohl noch viel lernen müssen, damit ich so werde wie du!“ 
„Du sollst nicht so werden wie ich, sondern dein eigenes Ich voll entfalten.“    

Sie sahen sich die von Susette aufgenommenen Szenen an, wobei Claudia die Freundin auf einiges, wie sie meinte, Lernens-werte aufmerksam und sich über das Verhalten des Mannes lustig machten.     
           
Als der Zug die Endstation erreicht hatte und die Frauen zum Ende des Bahnsteigs liefen, wo Claudia Maurice vermutete, fragte Susette ihre Begleiterin: „Wenn wir jetzt zu deinen Jungs gehen, dann bleibst du doch immer in meiner Nähe, damit nichts passiert?“           
„Wovor hast du Angst? Glaubst du etwa, ich würde mich mit Ganoven abgeben? Die beiden sind sehr nett, wenn Antoine auch manchmal ein wenig daneben ist. Ich meine das allerdings im liebevollen Sinn. Er ist halt ein Künstler, und das sogar in mehrfacher Hinsicht. Nicht jeder Mann hat ein derartiges Einfühlungsvermögen.“      
„Du meinst, dass er auch im Bett ein Künstler ist?“      
„Da steht Maurice ihm aber in keinem Punkt nach.“    
„Es müssen ja wirklich gute Liebhaber sein, sonst würdest du mit Sicherheit nicht ein Verhältnis so lange aufrechterhalten.